Goldeinkauf in Österreich noch anonym bis 10k Euro

Ein großer Aufschrei ging mit 1. Januar 2020 durch die Edelmetall-Anleger in Deutschland. Seit diesem Datum dürfen Edelmetalle, wie Gold, nämlich nur mehr bis zu einer Wertgrenze von 2.000 Euro anonym, gekauft werden und praktisch jeder Anleger besitzt ein wenig Gold als Absicherung in Krisenzeiten in seinem Portfolio. Aber gerade beim Kauf von physischem Gold bleiben die Käufer wegen dem Verwahrungsrisiko gerne anonym.

Hinweis: Der Gesetzesentwurf selbst wurde schon im November 2019 im Bundesrat verabschiedet und die Sorge bei den Anlegern hätte schon damals beginnen sollen. Doch erst seit Januar 2020 suchen viele Goldanleger aktiv nach Alternativen.

Warum wurde die Anonymitätsgrenze für Goldkäufe in Deutschland von € 10.000 auf € 2.000 gesenkt?

Die zugrundeliegende Richtlinie für diese Senkung stammt aus Brüssel. Das Gesetz soll Geldwäsche und Terrorismus bekämpfen und nennt sich das 5. EU-Geldwäscherichtlinie. Jeder EU-Staat ist dazu verpflichtet diese Richtlinie in einem nationalen Gesetz umzusetzen und auch in Österreich gilt die Richtlinie.

Österreich, ebenso wie Deutschland, hat schon Gesetze aufgrund dieser EU-Richtlinie eingeführt, aber in der Alpenrepublik blieb der Edelmetallhandel bisher davon unberührt. Bei uns wurden anderen Teilen der Vorrang gegeben und obwohl die Richtlinie aus dem Jahr 2015 in der ganzen EU im Jahr 2020 eingeführt sein soll, gibt es hierzulande noch keinen Gesetzesentwurf, um einen Identitätsnachweis beim Kauf größerer Mengen an Gold zu verlangen. Aus diesem Grund blicken viele deutsche Anleger neidvoll zum südlichen Nachbarn.

Die aktuelle Situation zu Goldkäufen in Österreich

Das Gesetz könnte sich zwar noch ändern, aber zum aktuellen Stand, scheint dies noch weit entfernt. In Österreich können nämlich weiterhin bis zu 9.999 € an physischem Gold ohne einen Identitätsnachweis erworben werden. Dies zählt zu den sogenannten Tafelgeschäften.

Die geringe Priorität in dieser Frage der Richtlinie ist sehr typisch für Österreich. Seit jeher wird bei uns das Bankgeheimnis möglichst hoch gehalten und das Interesse an Gold ist bei den Österreichern sehr hoch.

Das deutsche Modell scheint für zahlreiche Österreicher sehr extrem. Schließlich würde es bedeuten, dass schon beim Kauf von zwei Philharmonikern mit einer Feinunze (nach aktuellen Goldkurs) der Ausweis ausgepackt werden müsste. Selbst wenn diese Goldmünzen nur für die eigenen Enkel sind, wie dies oft der Fall ist. Aus diesem Grund wollen wir hoffen, dass der Unterschied bei Goldkäufen,der sich 2020 zwischen Österreich und Deutschland aufgetan hat, noch lange bestehen bleibt.

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