Die Finanzkrise ist in den unterschiedlichsten Bereichen nach wie vor ein Thema. Vor allem im Zusammenhang mit niedrigen Zinsniveau, das den Erwerb von Eigentum sowohl für Anleger als auch für Eigentumswerber interessant macht.
Wie in vielen anderen Bereichen hat die verstärkte Nachfrage am Wohnungsmarkt eine Preissteigerung zur Folge. Wohnungssuchende in den Ballungszentren sind verstärkt betroffen, diese mussten bereits in den vergangenen Jahren teure Preise in Kauf nehmen und dieser Trend hat sich auch im ersten Halbjahr fortgesetzt. Viele sprechen bereits von einer Immobilienblase, die zur Zeit dem wachsenden Druck allerdings noch stand hält.
Bei den Wohnungspreisen gibt es ein Ost-West-Gefälle
Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Re/Max Austria kam zu dem Ergebnis, dass im Burgenland die Preise für eine Eigentumswohnung im nationalen Vergleich noch vergleichsweise günstig sind. In Wien und Umgebung sieht das anders aus, dort sind die stärksten Preisanstiege zu vermelden. In Mariahilf kostet z.B. jede zweite Eigentumswohnung, die neuwertig ist, mehr als 4.100 Euro pro Quadratmeter. Damit sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr um satte 16 % gestiegen.
Auch gebrauchte Wohnungen sind teurer geworden, zum Beispiel muss man in Wiener Neustadt in jedem zweiten Fall dafür mehr als 1.500 Euro bezahlen, was einen Anstieg von 25 % bedeutet. Wer jetzt meint, im Westen sind die Preise für Wohnraum leistbarer, der liegt damit nicht ganz richtig. Auch wenn die Spitzenpreise von den Ballungszentren nicht ganz erreicht werden, kommt man doch zum Beispiel in Klagenfurt-Land oder Spittal an der Drau auf einen Preis von 3.800 bis 4.000 Euro. Zu beachten ist, dass die genannten Beträge jeweils Angebotspreise darstellen, die oft verhandelbar sind. Dabei ist aber die Lage der Wohnung und die Ausstattung entscheidend, denn Experten gehen davon aus, dass sich vor allem Wohnraum in Randlage in einem niedrigeren Preisniveau befindet.
Miet- und Eigentumspreise entwickeln sich auseinander
Auch wenn in jedem individuellen Fall sowohl eine Mietpreiserhöhung als auch der Anstieg an teuren Kaufpreisen Wohnraum generell teurer macht, ist bei den Mieten der Trend weniger stark ausgeprägt. Laut Experten haben sich die Mieten nur um knapp 1,6 % verteuert. Auch wenn die reine Mietrendite für eine Wohnung in Wien bei 3 % liegt, wird der Ertrag durch Spesen, Erhaltungskosten und Steuern noch erheblich geschmälert. Die regionalen Unterschiede der Mietentwicklung sind groß. Denn während in Korneuburg ein Anstieg von 15 % verzeichnet wurde, wurde Wohnen in Klagenfurt-Stadt um 8% günstiger. Wer in Wien günstig wohnen möchte, der sollte sich im Bezirk Simmering umschauen (z.B. bei immobilienscout24.at), wo häufig weniger als 7 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden muss. Hingegen Luxus verspricht die Innenstadt, denn dort zahlt ein Mieter in jeder vierten Wohnung mehr als 18,6 Euro pro Quadratmeter.
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