Das niedrige Zinsniveau freut alle, die eine Kreditfinanzierung anstreben. Jetzt zur Ferienzeit steigt die Nachfrage nach Privatkrediten zusätzlich an. Denn in der Urlaubszeit ist ausreichend Zeit vorhanden, um über unerfüllte Wünsche nachzudenken.
Wir zeigen, auf was potentielle Kreditnehmer achten sollen und haben die derzeit günstigsten Kreditkonditionen für Österreich ermittelt.
Privatkredit: Auf was muss geachtet werden?
Privatkredite sind Sofortkredite bzw. kurzfristige Ratenkredite mit einer Laufzeit von ein bis fünf Jahren. Die Höhe eines Privatkredites kann zwischen 1.000 Euro und 50.000 Euro variieren. Zunächst werden in einem Vertrag die Konditionen des Privatkredits vereinbart. Dazu zählen die Kreditlaufzeit, die Art des Kreditzinssatzes, die Tilgungsmodalitäten und sonstige Kreditkosten.
Grundsätzlich sollte sich jeder Kreditnehmer vor der Kreditaufnahme die Frage stellen: Wie viel kann ich monatlich zurückzahlen und bleibe trotzdem in meinen Ausgaben flexibel? Der Privatkreditnehmer kann unter verschiedenen Varianten wählen. Bei einem finanziellen Engpass besteht die Möglichkeit eines tilgungsfreien Zeitraumes. Während dieser Zeitspanne sind nur die laufenden Spesen und Zinsen zu zahlen. Eine weitere Option ist die flexible Ratenzahlung. Das ist eine vorübergehende höhere oder niedrigere Tilgung des Privatkredites, je nach vorhandenen Geldmitteln. Eine dritte Möglichkeit ist die Stundung des Kredites. Da wiederum hat man die Wahl zwischen Stilllegung des Kredites, eine Laufzeitverlängerung des Privatkredites oder einer Kreditratenreduzierung. Diese Konditionen müssen mit dem Kreditinstitut vereinbart werden.
Zusatzkosten, wie Spesen und Gebühren fallen laufend oder einmalig an. Dazu zählt die Kreditvertragsgebühr von 0,8 % sowie bei Rahmenkrediten eine Kreditsteuer von 1,5 %. Verhandelbar ist bei einem Privatkredit die Bearbeitungsgebühr, die meist zwischen 0,5 % und 3 % des Kreditbetrages liegt. Vereinzelt sind die Kosten für die Besicherung (z. Bsp. Abschluss einer Kreditrestschuldversicherung) zu tragen. Zusätzlich können Kosten wie Mahnspesen und Verzugszinsen bei verspäteter Zahlung der Kreditrate anfallen und den Kredit verteuern. Für den Versand von Kontoauszügen werden üblicherweise Portokosten verrechnet.
In der Regel können Privatkredite vorzeitig zurückgezahlt werden. Dabei entstehen meist keine zusätzlichen Kosten. Allerdings müssen bei frühzeitiger Rückzahlung bzw. Kündigung die fälligen Zinsen bis zum Zeitpunkt der Kündigung gezahlt werden. Zinsen, die bis zum regulären Ende der Kreditlaufzeit angefallen wären, können so gespart werden. Ob eine vorzeitige Rückzahlung möglich ist, sollte vor Abschluss des Kreditvertrages geklärt werden.
Folgefinanzierung und Umschuldung – die Lösung aller Probleme?
Eine Folgefinanzierung wird meistens in der Immobilienbranche, speziell bei der Baufinanzierung, getätigt. Meistens kommen sogenannte Forward-Darlehen zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine günstige Folgefinanzierung einer Hypothek, welche bei Immobilienbesitzern in nächster Zeit ausläuft. Bei einem Forward-Darlehen können Sie sich Zinsen bis zu fünf Jahre im Voraus sichern. Eine andere Variante ist die Umschuldung, d.h., eine Umstrukturierung des Privatkredites. Das bedeutet, ein alter Kredit wird gekündigt und zeitgleich wird ein neuer Kredit aufgenommen. Zwei Varianten der Umschuldung stehen zur Verfügung: Eine planmäßige Umschuldung, die von vornherein vereinbart wird. Beispiel dafür ist eine Zwischenfinanzierung eines Bauspardarlehens, welches noch nicht zuteilungsreif ist. Die zweite Variante ist die außerplanmäßige Umschuldung. Diese wird u.a. vonseiten der Bank initiiert. Beispiel dafür ist eine an Wert verlierende Kreditsicherheit. Die andere Möglichkeit ist eine Umschuldung seitens der Kreditnehmer. Eine Umschuldung nimmt der Kreditnehmer vor, wenn er wirtschaftliche Vorteile hat (u.a. günstigere Zinsen) oder er den Überblick über Gläubiger und Forderungen verliert. Wichtigstes Gebot bei einer Umschuldung ist, die Kündigungsfrist zu beachten. Kredite können bis zu sechs Monate vor Ende der Zinsbindungsfrist gekündigt werden. In den meisten Fällen ist eine Vorfälligkeitsentschädigung zu zahlen.
Recherchieren ist alles
Die Ermittlung des niedrigsten Zinssatzes erfordert ein genaues recherchieren. Tagesaktuelle Zinssätze sind in Zeitungen, Online sowie bei den einzelnen Kreditinstituten nachlesbar. Parameter für einen Vergleich sind die Kreditlaufzeit sowie Gesamtbetrag des Kredites. Den niedrigsten Zinssatz bieten tagesaktuell Online-Banken. Eine von ihnen ist die SWK Bank. Bei einer fiktiven Kreditsumme von 10.000 Euro, einer Laufzeit von 4 Jahren (48 Monate) bietet sie effektive Kreditzinsen von 4,10 %. Die monatliche Rate beträgt ab 225,90 Euro (Quelle: SWK Bank Kreditrechner 10.08.2013).
Zinssatz (eff.) | monatliche Rate | |
---|---|---|
SWK Bank | 4,10 % | 225,90 € |
ING-DiBa | 5,20 % | 230,66 € |
BAWAG P.S.K. | 5,70 % | 232,82 € |
Hypo Oberösterreich | 6,10 % | 234,56 % |
Easybank | 6,30 % | 235,42 € |
Bank Austria | 7,00 % | 238,47 € |
Zu den Zinsen kommt noch die Inflation dazu und macht das Zurückzahlen noch schwieriger. Kleinkredite haben oft sehr hohe Zinssätze und sind existenzgefährdend.
Bei Leuten mit sicheren Job und Einkommen gestaltet sich die Frage einfacher ob und wie hohen Kredit man aufnehmen soll oder kann.