Kreditvergabe in Österreich – Aufatmen beim Verbraucher, restriktivere Auflagen bei Unternehmen

Wie steht es um die Kreditvergabe an Privatleute und Unternehmen? Die Ergebnisse des Quartalsberichts der österreichischen Nationalbank liegen vor und werfen ein differenziertes Bild auf die Kreditwirtschaft. Für Banken gibt es drei verschiedene Zielgruppen für die Vergabe von Krediten. Das sind Privatkunden bzw. Verbraucher, Geschäftskunden und Unternehmen. Des Weiteren werden Kredite in viele Subkategorien unterteilt, die zum Teil zweckgebunden und zum Teil nicht zweckgebunden sind. Zweckgebunden soll bedeuten, dass der Kredit nur für einen bestimmten Sachverhalt, etwa für den Kauf eines Autos oder für die Renovierung einer Immobilie, verwendet werden darf.

Was ist ein Konsumkredit?

Zu den beliebtesten und am häufigsten genutzten Krediten unter Privatkunden zählt der sogenannte Konsumkredit. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Form eines Ratenkredits. Eine bestimmte Darlehenssumme wird aufgenommen und zu fest vereinbarten Zinsen und Raten Monat für Monat zurückgezahlt. Diese Form des Kredits ist zumeist nicht zweckgebunden. Allerdings gibt es häufig einen Anlass, um ein solches Darlehen aufzunehmen. Heutzutage handelt es sich dabei um PCs, Haushaltsgeräte, Fernseher oder Möbel; also Gegenstände, die benötigt werden, oftmals aber nicht auf einmal zu bezahlen sind, zumindest für den Durchschnittsverdiener. Deshalb werden diese Kredite heutzutage häufiger beispielsweise auch von Warenhäusern und nicht mehr direkt von Banken vergeben bzw. vermittelt. Alternative Begrifflichkeiten für den Konsumkredit sind:

  • Verbraucherkredit
  • Anschaffungsdarlehen
  • Konsumentenkredit

Wie steht es um Kredite für Geschäftskunden und Unternehmen?

Die Wirtschaftskrise hat ihre Spuren hinterlassen. Viele Unternehmen spüren die Folgen bis zum heutigen Tag. Zwar ist Besserung in Sicht, aber die Zukunft gestaltet sich nicht unbedingt als rosig. Wichtig ist jedoch, dass weiter der Expansionsgedanke verfolgt wird. Die Liquidität reicht zumeist jedoch nicht aus, um die Expansion aus der Firmenkasse vorantreiben zu können. Noch gravierender ist die Lage, wenn ein Unternehmen neu gegründet werden will. Hierfür werden freilich Kredite benötigt. Im Gegensatz zu einem Konsumkredit handelt es sich hierbei um einen Großkredit. Die Entwicklung der letzten Jahre war eher kritisch zu beäugen. Die Auflagen für den Erhalt eines solchen Darlehens wurden erschwert und in der Folge weniger Kredite verteilt. Die Banken klagen über wenig lukrative Zinsen und eine unvorteilhafte Wirtschaftslage. Unternehmen wiederum mokieren, dass zwar der Leitzins der EZB niedrig ist, Banken jedoch unattraktive Konditionen und hohe Auflagen bieten.

Wie sieht die Österreichische Nationalbank die Lage?

Interessant ist an dieser Stelle stets der Quartalsbericht der Österreichischen Nationalbank, der sich wiederum auf den Quartalsbericht der Europäischen Zentralbank bezieht. So wird überprüft, anhand einer Umfrage unter 130 führenden Banken in der Eurozone, wovon sieben aus Österreich stammen, wie es um die Kreditvergabe bei Privatkunden, Geschäftskunden und Unternehmen steht. Vor allem für Großunternehmen verschlechtert sich im dritten Quartal 2014 die Lage. Das heißt, dass die Vergabekriterien für Großkredite noch restriktiver werden. Das dämpft die aufkommende Hoffnung bei österreichischen Großunternehmen. Für Privatkunden gibt es jedoch Positives zu vermelden. Für Konsumkredite und Wohnbaukredite werden leichte Lockerungen bei den Vergabestandards vorgenommen. Wirtschaft und Immobilienmarkt sollen weiter angekurbelt werden.

Bildquelle: Uw Moeder by Flickr.com

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