Österreichische Wirtschaft am Rande der Rezession

Die Zahlen in den letzten Jahren konnten nicht wirklich überzeugen. Die österreichische Wirtschaft dümpelt im wahrsten Sinne des Wortes vor sich hin. Im Jahr 2012 gab es ein Wachstum von 0,9 Prozent. 2013 waren es 0,2 Prozent. Im vergangenen Jahr ist die Wirtschaft um 0,3 Prozent gewachsen. Somit ist man das dritte Jahr in Folge unter einem Prozent. Für die Zukunft ist man vorsichtig optimistisch. Auch die drohende Deflation in der Eurozone spielt mit hinein. Das Wirtschaftsforschungsinstitut, kurz Wifo, hat dazu genauere Zahlen.

Im zweiten Quartal stagnierte die Wirtschaft

Ausschlaggebend für das maue Wachstum war vor allem die zweite Hälfte des Jahres 2014. Bis zuletzt ging das Wifo davon aus, dass die Wirtschaft einer Rezession unterliegt. Für das dritte Quartal wurde ein Minus von 0,1 Prozent orakelt. Schlussendlich jedoch gab es im dritten und vierten Quartal weder Wachstum noch Schrumpfung. So konnte das Jahr optimistischer als zuerst angenommen abgeschlossen werden. Die vorerst schlechten Aussichten sind auf die Exporte zurückzuführen. Diese sind um über einen Prozent zurückgegangen. Vor allem Haushalte und Unternehmen trugen dazu bei, dass keine Rezession stattfindet. Vermehrte Ausgaben haben die hiesige Wirtschaft unterstützt.

Weitere Problempunkt: Landwirtschaft

Die EU fährt Sanktionen gegen Russland. Natürlich war klar, dass dies auch Auswirkungen auf die Wirtschaft haben wird. In Österreich ist vor allem die Landwirtschaft davon betroffen. Der große Partner aus dem Osten ist ein wichtiger Abnehmer. Die Produktion musste insgesamt um 3,3 Prozent zurückgeschraubt werden. Trotzdem ist das Ergebnis als positiv einzuordnen. Die Landwirtschaft rechnete mit wesentlich höheren Einbußen, sodass man mit einem blauen Auge davongekommen ist. Für das kommende Jahr ist hier wieder mit Aufschwung zu rechnen.

Angst um die Deflation

Ökonomen warnen immer wieder davor, dass die drohende Deflation der europäischen Wirtschaft massiv schaden könnte. Die Verbraucher selbst können dies freilich nicht nachvollziehen, bleiben die Preise im Supermarkt doch stabil oder sinken sogar. Hauptverantwortlich dafür ist der fallende Ölpreis. Den Konsumenten freut es. Die Wirtschaft weniger. Viele Länder hängen von einem stabil-hohen Ölpreis ab. Die globale Wirtschaft wird darunter auf lange Sicht wohl leiden. Auch die Forschung an Alternativen zum Öl wird durch den niedrigen Preis verzögert. Für die Eurozone hat das zur Auswirkung, dass die Inflation -0,6 Prozent beträgt. Besserung ist mittelfristig nicht in Sicht.

Was erwartet die österreichische Wirtschaft 2015 und 2016?

Wie bereits zu Anfang formuliert macht vor allem die Dauer des Konjunkturtiefs wenig optimistisch. Besser ist es zumeist, wenn es eine kurze und heftige Phase der Rezession gibt, als wenn die Wirtschaft über Jahre stagniert und somit Unternehmen mürbe macht. Derartige Tiefs ziehen essentielle Veränderungen nach sich. Für 2015 ist ein Wachstum von 0,5 Prozent zu erwarten, also wieder unter einem Prozent Wachstum. Für 2016 gibt das Wifo von einem Wachstum von 1,1 Prozent aus. Bleibt zu hoffen, dass das Wifo recht behalten wird.

Es ist nicht mehr möglich, diesen Artikel zu kommentieren.