Prognosen zur ATX Entwicklung 2017

Zum Start des Jahres wagen wir eine Prognose für den österreichischen ATX.

Zahlreiche politische Anzeichen weisen auf ein aufregendes Jahr 2017 hin. Jeder, der sich mit Geldanlagen beschäftigt, möchte von diesen turbulenten Zeiten profitieren.

Wirtschaftliche Einflüsse auf den Austrian Traded Index 2017

Da ein Aktienindex die gewichtete Zusammenfassung eines Aktienmarktes oder eines speziellen Events ist, muss bei einer wirtschaftlichen Prognose zuerst festgestellt werden, welche Aktientitel die einflussreichste Gewichtung besitzen. Für den österreichischen ATX sind das derzeit die Aktien der Erste Bank Group AG (19,88 %), OMV AG (13,43 %), Voestalpine AG (10,44 %), Andritz AG (9,23 %) und Raiffeisen Bank International AG (6,11 %).

In einem weiteren Schritt können nun die Aussichten dieser Unternehmen analysiert werden. Dabei ergibt sich ein relativ eindeutiges Bild. Die Experten der verschiedenen Großbanken sehen beinahe alle der genannten Aktien in der Kategorie „kaufen“. Vor allem zu Voestalpine, Andritz und der Raiffeisen Bank sind sich die Experten sehr einig bezüglich ihrer Kaufempfehlung. Zur OMV und der Ersten Bank sehen die Einmischungen eher durchwachsener aus, aber aus wirtschaftlicher Sicht erwartet jeder einen Anstieg des ATX über die Marke von 2.800. Am Ende des Jahres könnte sich der Kurs des österreichischen Leitindex sogar zwischen 2.850 und 2.900 einpendeln, wenn keine politischen Verirrungen diese Entwicklung aufhalten.

Die Stärkung der russischen Rolle in Europa könnte Unternehmen wie der OMV große Vorteile bringen, da bereits jetzt Deals mit Gazprom bestehen. Deshalb sind die Auswirkungen von politischen Ereignissen für den ATX ambivalent zu sehen.

Politische Einflüsse auf den Austrian Traded Index 2017

Leider werden noch zahlreiche Aspekte im politischen Bereich etwas bei der ATX-Entwicklung mitreden zu haben. So besteht immer noch die Möglichkeit, dass schon in diesem Jahr Neuwahlen in Österreich anstehen. Schon das neue Auftreten des Bundeskanzlers Kern und sein neues Parteiprogramm deuten auf die Vorbereitung eines baldigen Wahlkampfes hin. Aber auch andere Wahlgänge in Europa werden die Entwicklung des ATX beeinflussen. Deutschland als wichtigster Handelspartner Österreichs wählt im September. Merkel tritt erneut an, aber wie sich eine Niederlage oder ein Sieg der mächtigsten Frau Europas auf die Börsen auswirken könnte, bleibt noch unklar. Besonders wichtig kann die Wahl in Frankreich werden. Ein erneuter Sieg der Rechtspopulisten vom Front National könnte die EU nachhaltig gefährden und der ATX würde auf solche Nachrichten wahrscheinlich mit einem starken Abfall reagieren.

Das Fazit zum Austrian Traded Index 2017

Wenn wir die politischen und wirtschaftlichen Einflüsse zusammen nehmen, dann dürften wir bald ein Durchbrechen der 2.800er Marke sehen, aber wenn im Laufe dieses Jahres die Marke wieder unterschritten wird, dann könnte durchaus eine Talfahrt bis 2.600 erfolgen, bei der sich der ATX ordentlich anschnallen muss.


Hinweis: Eine absolut sichere Prognose für die Finanzmärkte kann niemand entwerfen. Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für die Aussagen in diesem Artikel.

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